Forschungsinteressen
- Vanessa S
- 16. Nov. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 1. Dez. 2022
Ich interessiere mich sehr für die Thematik der Life-History-Theorie und habe diese Forschungsrichtung für insgesamt 4 Jahre verfolgt. Durch meine Masterarbeit bin ich auf Problemstellungen wie Seneszenz in Wildtieren gestoßen und die Schwierigkeiten, die mit der Datenerhebung verbunden sein können. Neben der Ressourcenverfügbarkeit habe ich mich ebenfalls für den Einfluss von Alter und Geschlecht auf Variationen der Life-History-Strategien und Auswirkungen der Verwandtschaftsgrade zwischen Individuen auf einzelne Merkmale interessiert.
Darüber hinaus beschäftigte ich mich mit dem Einfluss der parentalen Effekte auf den Phänotyp und die Fitness der Nachkommen in frühen Jahren und die Konsequenzen für Austauschbeziehung zwischen Life-History-Merkmalen mit fortgeschrittenem Alter. Ich habe in zahlreichen Forschungsgruppen und Projekten mitarbeiten dürfen, von einigen möchte ich an dieser Stelle berichten.
Was bedeutet Life-History (sprich die Lebensgeschichte) eigentlich? Die Lebensgeschichte eines Individuums umfasst das gesamte Leben – von der Geburt bis zum Tod. Die Life-History-Theorie versucht die Evolution von Schlüsselmerkmalen, wie Überleben, Wachstum und Reproduktion, zu verstehen, um Reproduktionserfolg und maximale Fitness in Individuen, Populationen, Spezies und der Umwelt zu erhalten. Dabei untersucht man vor allem alters- und phase-spezifische Muster.

Ein zentrales Ziel von Life-History-Forschung ist das Spektrum an Variationen in Life-History-Merkmalen, innerhalb biologischer Populationen, zu erklären. Wenn Populationen einer Spezies entweder fluktuierenden oder stabilen Umwelteinflüssen ausgesetzt sind, werden sie sich in ihren Überlebensstrategien unterscheiden, um weiterhin ihre Fitness zu maximieren. Es gibt zahlreiche Kompromisse, so genannte Trade-offs, zum Beispiel momentaner oder zukünftiger Reproduktionserfolg, Wachstumsrate oder Langlebigkeit, Reproduktion oder Langlebigkeit. Das investieren verfügbarer Ressourcen in Überleben, Wachstum oder Reproduktion wird einem Merkmal profitieren, aber in einem anderen Merkmal fehlen, da Ressourcen limitiert sind.
Was bedeutet das für ein Individuum? Nehmen wir den Polarfuchs als Beispiel. Ein bestimmter Polarfuchs entscheidet sich mehr seiner streng limitierten Ressourcen in die Reproduktion von Nachkommen zu investieren. Somit stehen weniger Ressourcen zur Investition in das eigene Überleben zur Verfügung. Obwohl also sichergestellt ist, dass dieser Polarfuchs beispielsweise einen mehr oder stärkere Nachkommen produziert, kann diese Entscheidung zu einer Reduktion seiner eigenen Überlebenswahrscheinlichkeit und somit kürzeren Langlebigkeit führen. Dieser Kompromiss wird nicht nur durch Resourcenverfügbarkeit und Umwelteinflüsse, sondern auch durch das individuelle Geschlecht und Alter beeinflusst.
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